Sauerkraut kochen – so gelingt es garantiert
Kochutensilien
- Küchensieb
- Gemüsemesser (bei Bedarf)
- Topf
Zutaten
- 600 g Sauerkraut Konserve
- 1 EL Butterschmalz alternativ: Butter
- ½ TL Zucker
- 250 ml Rinderfond alternativ: Gemüsebrühe
- schwarzer Pfeffer aus der Mühle
- ½ TL Kümmel
- 1 Lorbeerblatt
- 5 Wacholderbeeren
- 2 Nelken
- Salz nach Geschmack
- Essig bei Bedarf
- optional: 1 Zwiebel
Zubereitung
- Zuerst lässt Du das Sauerkraut abtropfen.
- Wenn Du eine Zwiebel verwendest, schälst Du sie und schneidest sie in Stückchen.
- Dann zerlässt Du bei mittlerer bis höherer Temperatur das Butterschmalz in einem Topf. Wenn es anfängt, Blasen zu bilden, gibst Du den Zucker und gegebenenfalls die Zwiebelstückchen in den Topf. Unter Rühren kurz anbraten. Der Zucker soll leicht karamellisieren.
- Anschließend gibst Du das abgetropfte Kraut in den Topf und brätst es unter Rühren 1 Minute lang mit.
- Du gießt den Rinderfond in den Topf. Umrühren und einmal aufkochen lassen. Temperatur zurücknehmen.
- Danach würzt Du das Kraut mit schwarzem Pfeffer, Kümmel, Lorbeerblatt, Wacholderbeeren und Nelken. Ein wenig Salz unterrühren.
- Dann reduzierst Du die Temperatur und lässt das Kraut ca. 1 Stunde lang köcheln. Es soll weich, aber bissfest sein.
- Zum Schluss schmeckst Du das Kraut ab. Falls es nicht säuerlich genug ist, gibst Du ein wenig Essig hinzu.
- Vor dem Servieren entfernst Du das Lorbeerblatt, die Wacholderbeeren und die Nelken.
Gut zu Wissen
- Für ein deftiges Sauerkraut Rezept würfelst Du Schweinespeck oder Bauchfleisch und lässt sie aus, bevor Du die anderen Zutaten anbrätst.
- In Bezug auf Zwiebeln gehen die Meinungen auseinander. Einige mögen das Aroma sehr gerne im gegarten Kraut. Andere lehnen es ab. Du kannst das Sauerkraut so kochen, wie es Dir am besten schmeckt.
- Um ein fruchtig-mildes Sauerkraut zu kochen, ersetzt Du mindestens die Hälfte des Rinderfonds durch Apfelsaft.
- Wenn Dich die Kümmelkörner im Kraut stören, verwendest Du gemahlenen Kümmel. In gemahlener Form wirkt dieses Gewürz intensiv. Am besten gibst Du es erst ganz zum Schluss beim Abschmecken dazu.
- Die Garzeit ist ein Anhaltspunkt. Sehr fein geschnittenes Kraut oder weiche Krautsorten sind schneller durchgegart. Wenn es sich um ein Kraut mit harten Blättern handelt, benötigt es etwas mehr Zeit zum Garen.
Nährwerte
Sauerkraut – was ist das eigentlich?
Die Herstellung des Sauerkrauts ist unkompliziert. Es lässt sich auch zu Hause selber machen. Verwendet werden verschiedenen Weiß- oder Spitzkohlarten. Der Kohl muss vor der weiteren Verarbeitung sorgfältig gesäubert werden. Er ist nicht nur zum Garen, sondern auch zum Rohessen gedacht. Daher ist es wichtig, Verunreinigungen zu vermeiden. Nach dem Zerkleinern kommt Salz dazu. Anschließend lagert das gesalzene Kraut unter Druck in verschlossenen Behältern. Das Kohlgemüse enthält Milchsäurebakterien, die einen Gärprozess einleiten. Sie wandeln Zucker in Milchsäure um. Vor dem Abfüllen in Dosen, Gläser oder Beutel wird das Gemüse kurz erhitzt, um den Gärvorgang zu unterbrechen und die Konserve noch länger haltbar zu machen.
Das eingelegte Kraut ist ein Naturprodukt, dessen Aroma variiert. Kohlsorte, Wachstumsbedingungen und Lagerdauer beeinflussen den Geschmack ebenso wie die Salzmenge oder die Zugabe von Weißwein im Weinsauerkraut. Wenn Du Sauerkraut kochen willst, probierst Du zunächst ein wenig von dem rohen Kraut. Dann weißt Du, wie es schmeckt und passt die Würzung entsprechend an.
Sauerkraut gilt als typisch deutsch, ebenso wie Schweinebraten oder Kasseler mit Sauerkraut. Doch das ist nicht ganz richtig. Weißkohl wird in vielen Ländern eingelegt und als gesundes Nahrungsmittel genutzt. Er ist in ganz Osteuropa weit verbreitet. Das beliebte koreanische Kimchi ist ein weiteres Beispiel für eine ähnliche Verarbeitungsweise.
Wie gesund ist Sauerkraut?
Eingelegtes Weißkraut ist nicht nur preiswert und das ganze Jahr verfügbar. Es gilt auch als sehr gesund. Der hohe Vitamin-C-Gehalt machte es zu einem lebenswichtigen Nahrungsmittel für die Seefahrt, als es noch keine Kühlungsmöglichkeiten gab. Zu den weiteren Inhaltsstoffen zählen B-Vitamine, Vitamin K, Mineralien und Spurenelemente. Zudem enthält das Gemüse wenig Kalorien. Ein besonderes Merkmal sind die Milchsäurebakterien. Sie unterstützen die Darmflora und damit die Darmgesundheit.
Kann man Sauerkraut auch roh essen?
Rohes Sauerkraut ist ein sehr gesundes Lebensmittel. Es enthält mehr gesundheitsfördernde Inhaltsstoffe als nach längerem Garen. Als Salat oder schneller Imbiss eignet es sich sehr gut. Lediglich wer mit unangenehmen Blähungen auf das rohe Kraut reagiert, sollte etwas vorsichtig sein. Am besten probierst Du zunächst eine kleinere Menge. Dann weißt Du, ob Du das Kraut in ungegarter Form verträgst.
Wie lange ist Sauerkraut haltbar?
Als ungeöffnete Konserve ist das Kohlgemüse viele Monate haltbar. Falls Du es in einem Beutel kaufst, richtest Du Dich nach dem aufgedruckten Haltbarkeitsdatum. Wenn Du Sauerkraut selber machen und aufbewahren möchtest, hast Du folgende Möglichkeiten: etwa zwei Tage im Kühlschrank oder tiefgefroren. Vor dem Einfrieren lässt Du es abkühlen und füllst es in Vorratsbehälter oder Gefrierbeutel um. Dann hält es sich bis zu einem halben Jahr. Beim Einfrieren ist zu beachten, dass die Milchsäurebakterien diesen Vorgang nicht überstehen.
Sauerkraut würzen und verfeinern: Tipps und Ideen
Es gibt eine Fülle verschiedener Rezepte und Variationen, um Sauerkraut selber zu machen. Bei einigen ähneln sich die Gewürze. Andere verwenden völlig andere Geschmackszutaten, um Sauerkraut zu verfeinern. Schwarzer Pfeffer, Lorbeer, Wacholder und Kümmel ist eine typische Kombination. Doch es gibt weitere Optionen:
- Schärfe: Sowohl Chili- als auch Ingwerpulver eignen sich, um Sauerkraut zu würzen. Wenn Du Ingwer lieber frisch verwendest, schälst Du ein Stück Ingwerwurzel und presst es mit einer Knoblauchpresse in das Kraut.
- Asiatisch: Ingwer passt auch zu einer asiatischen Würzmischung für das Kraut. Du kannst mit Ingwer, etwas Sojasauce sowie Koriander Sauerkraut verfeinern. In diesem Fall mischst Du zusätzlich klein geschnittene Frühlingszwiebeln unter.
- Ungarisch: Um Sauerkraut zu würzen, eignet sich auch eine Mischung aus schwarzem Pfeffer, Majoran, scharfem Paprikapulver und Kümmel.
- Wein: Wein ist eine beliebte Zutat, um Sauerkraut zu verfeinern. Allerdings solltest Du in diesem Fall keine zu kräftige Würzung verwenden. Wenn Du angebratenen Räucherspeck und Zwiebeln nimmst, bleibt vom Weinaroma nicht viel übrig.
- Kombinationen mit Früchten: Fans von Sauerkrautgerichten wissen: Säuerliches Krautaroma lässt sich hervorragend mit Früchten kombinieren. Das gilt sowohl für rohes Kraut als auch für die gegarte Version. Äpfel, Birnen, Mango, Orangen oder Ananas – Du kannst gerne experimentieren, was Dir am besten schmeckt. Wenn Du mit Obst gekochtes Sauerkraut verfeinern möchtest, gibst Du erst gegen Ende der Garzeit die Fruchtstücke hinzu. Sie sollen zwar weich sein, aber nicht zerfallen. Für diese Variante eignet sich Currypulver als Gewürz.
Was isst man zu Sauerkraut?
Kasseler mit Sauerkraut ist eine beliebte Kombination. Das gepökelte Fleisch harmoniert sehr gut mit dem leicht säuerlichen Weißkraut. Gleiches gilt für Eisbein. In Süddeutschland wird das Kraut gerne zu Schweinebraten serviert. Deftige Wurstwaren wie Blut- und grobe Leberwürste oder auch Saumagen passen ebenfalls. Alternativ servierst Du Bratwürste und einen mittelscharfen oder scharfen Senf dazu.
Wenn Du fleischlose Beilagen bevorzugst, lohnt es sich ebenfalls, Sauerkraut zu kochen. Kartoffeln gekocht oder gebacken passen immer. Selbst gemachtes Kartoffelpüree ist eine leckere Alternative. Für eine Hauptmahlzeit kannst Du zum Kraut gebratenen Tofu oder mit veganem Hack gefüllte Paprikaschoten zubereiten.
Übrigens: Mit dem eingelegten Weißkraut lassen sich viele leckere Gerichte zubereiten. Als Zutat für einen Auflauf schmeckt es ebenso gut wie als Suppeneinlage. Wenn die Küche kalt bleiben soll, bereitest Du einen Sauerkrautsalat zu. Außerdem schmeckt das gewürzte Kraut auf einem Sandwich, Brötchen oder Burger.
Titelbild von Maciej Czekajewski - stock.adobe.com